Der Workshop war mit über 120 Besuchern über Erwartung stark besucht. Viele der Besucher kamen, wie erhofft, aus den betroffenen Gebieten und konnten die Simulationen durch ihre Beobachtungen bewerten.

Workshop.png

Die Modelldurchläufe mit verschiedenen Parametern haben gezeigt, dass die Modelle nur dann mit den Beobachtungen übereinstimmen, wenn man die Felder oberhalb der aktuellen Bebauung als versiegelt annimmt. In der Realität heißt das, dass die Flächen kein Wasser aufgenommen haben, weil sie entweder durch die lange Trockenheit vorher nicht in der Lage waren Wasser aufzunehmen oder die Aufnahmefähigkeit generell so gering ist, dass sie nach kürzester Zeit erschöpft ist. Dass zu trockene Erde kein Wasser aufnehmen kann, hört man immer wieder in den Nachrichten. Eine sehr geringe Aufnahmefähigkeit der umliegenden Felder wird aber regelmäßig von den Anwohnern beobachtet. Auch dass ist etwas, was schon durch die Medien gegangen ist: „moderne“ Hochleistungslandwirtschaft geht oft mit einer geringen Aufnahmefähigkeit für Wasser einher. Dies ist dann auch ein Thema für andere Teile von Erftstadt, in denen das Wasser über Felder in die Wohngebiete gelaufen ist und ohne neue Maßnahmen auch weiter fließen wird.

Für das betrachtete Gebiet beidseitig der K44 bedeutet das, dass eine Bebauung rein vom Oberflächenwasser her die Situation nicht verschlechtern kann.

Es kann eine Verbesserung erreicht werden, wenn Wasser in den Neubaugebieten zurückgehalten wird. Diese Verbesserung reicht aber bei weitem nicht aus, weil ein Großteil des Wassers nicht durch die geplanten Neubaugebiete fließt. Selbst wenn die Neubaugebiete als Schwammstadt ausgebildet werden, hilft das nur einem kleinen Teil der bestehenden bebauten Fläche.

Nicht Teil der Simulation waren zudem Ereignisse durch die Abwasserkanalisation, Regenrückhaltebecken, Überläufe der Kanalisation, Keller, die mit Wasser von unten, von den Seiten oder durch Überlauf geschädigt wurden. Auch Probleme durch den Anstieg von Grundwasser wurden nicht betrachtet. Das sind Ereignisse, die sich durch eine Simulation von Oberflächenwasser nicht darstellen lassen, aber verbreitet zu Problemen geführt haben, nicht nur rechts und links der K44. Diesen Problemen nachzugehen und nachzuhören, was dagegen unternommen wird, wird Bestandteil der weitern Arbeit der Hochwasserinitiative sein.

Nächster Termin Hochwasserinitiative 14. Mai 19:00 Uhr, AWO Dirmerzheim

Neueste Beiträge