Immer mehr Leute aus meiner Umgebung bezweifeln zunehmend, ob es richtig ist, bei Katastrophen an Spendenorganisationen zu spenden.
Ein Grund ist, dass die Auszahlung zu schleppend erfolgt. Das ist aber noch einigermaßen logisch nachvollziehbar: wenn erst die Versicherungen ihre Zahlungen abgewickelt haben müssen und die Bauvorhaben entsprechend fertig sein müssen, ist es logisch, dass die Auszahlung der Spendengelder sich verzögert. Und jeder, den ich kenne, weiß, dass es sehr schwierig geworden ist, Handwerker zu bekommen und dass einige Versicherungen auch ziemliche Schwierigkeiten machen. Schon bei uns in Erftstadt gibt es genügend Häuser, die noch nicht wieder bewohnbar sind oder immer wieder neue Folgeschäden zeigen, vom Ahrtal ganz zu schweigen.
Ganz schwierig wird es aber, wenn Gerüchte dazu kommen, dass nach 3 Jahren angeblich die Zweckbindung der Spendengelder verfallen soll. Ich bin da auch drauf reingefallen. (Deswegen musste ich meinen ersten Artikel löschen.) Diese Fehlinformation wird offensichtlich ohne hinterfragt zu werden geglaubt und weiter getragen, weil sie die stetige Befürchtung der Spender trifft.
Es sollte doch eher alles dafür getan werden, dass das Vertrauen in die Spendenorganisationen gestärkt wird. Dazu gehört nicht nur, dass eine Zweckbindung von Spendengeldern auf jeden Fall und zeitlich unbegrenzt eingehalten wird, sondern auch, dass die Informationen über den Verlauf der Hilfen kommuniziert wird oder zumindest irgendwo nachgesehen werden kann.
Rainer von Kempen
Erftstadt-Blessem
Hochwasserinitiative Erftstadt